Die Römischen Maße und Gewichte.


Anmerkung

Die römischen Maße haben ihren Ursprung im griechischen und das griechische seinen im ägyptischen Duodezimalsystem, ein Zahlensystem mit der 12 als Rechenbasis und dem babylonischen Sexagesimalsystem, ein Zahlensystem mit der 60 als Rechenbasis. Durch phönizische Kaufleute und griechischen Siedler, die im Süden der italischen Insel siedelten, wurde den Römern die griechischen Maßeinheiten vermittelt. Im Zuge der griechischen Kolonialisierung im Mittel- und Schwarzen Meer, sowie durch den karthagischen Handel verbreiteten sich die griechischen Maßeinheiten überall rund ums Mittel- und Schwarze Meer.

Durch die spätere Eroberung des gesamten Mittelmeerraums durch Rom entwickelten sich in nur wenigen Jahrhunderten die römischen Maße und Gewichte zu dem Standard, der im gesamten Mittelmeerraum Anwendung fand, wo bei in den Provinzen die ortsüblichen Maße und Gewichte oft für den lokalen Gebrauch fortbestanden, auch wenn sie bisweilen in das römische System eingebettet bzw. angepasst wurden.
Wir dürfen uns aber nicht täuschen lassen, in der Antike gab es keine Exaktheit wie im heutigen metrischen Maß System. Zwischen einem Fuß hier und einem Fuß da konnte es gewaltige Unterschiede geben. Daher sind alle Angaben als Richtwerte, oder Mittelwerte zu sehen. Überhaupt vollzog sich das Messen, Zählen und Wiegen in der Antike in vielen Bereichen anders als, wie wir es heute gewohnt sind. Sämtliche Schüttgüter, wie z.B. Getreide oder Gewürze wurden nicht gewogen, sondern gemessen. Auch Transportlasten wurden eher "ausgelitert" als gewogen. Darum auch die Verwendung von gleichen Bezeichnungen für Masse unterschiedlicher Bestimmung (z.B. die Amphora als Hohl- und Gewichtsmaß).

Römische Längenmaße

Grundmaß ist der Fuß (pes) = 29,6352 cm und dieser Fuß wurde unterteilt in 16 digiti, den in der römischen Antike wurde der Fuß nicht durch zwölf, d.h. in Zoll geteilt, sondern durch 16 in digiti.

Die römischen Landvermesser wurden Gromatici genannt, nach ihrem Instrument, der Groma. Ein Vermessungsinstrument aus einer Kombination von Lot und Visierkreuz, konzipiert zur Absteckung rechter Winkel.

Die genormte römische Feldlängenmesslatte zu 10 Fuß hieß eigentlich pertica, wurde wegen ihrer Größe jedoch meist decempeda genannt. Die Feldvermesser brauchten natürlich größere Einheiten und benutzen daher fixe Doppelschrittmasse. Die Feldlängenmesslatte muss man sich dreieckig vorstellen, es wurden Zwei Hölzer an einem Ende zusammengefügt, wobei die Strecke zwischen den beiden anderen Enden das entsprechende Maß ergab. Zur Stabilisierung fügt man ein kürzeres drittes Holz in der Mitte ein. Diese Messmethode kommt übrigens bis heute zur Anwendung.

Römische Flächenmaße

Zur Bemessung von Landflächen wurde sowohl in der Landwirtschaft als auch in der Landvermessung das iugerum (Joch/Morgen) zu 2.520 m² verwendet. Vermessen wurde das iugerum nicht als quadratisch angelegtes Maß, sondern als Rechteck von 120 mal 240 pedes = 28.800 pedes.
Das heredium (Erbgut zu 5.040 m²) zu 2 iugera wurde in der Praxis nur selten verwendet und die centuria schwankte zwischen 50 und 400 iugera, wurde aber meistens mit 200 iugera berechnet. Das heredium entsprach der Sage nach genau jenem Land, das Romulus jedem Römer zur Nutzung zugeteilt hatte.
Der berühmte Agrimensor (Landvermesser) Siculus Flaccus, seine Schriften gehören zu der antiken Fachliteratur, die im Mittelalter weiter benutzt wurden, erwähnte im 2.Jh.n.Chr. den saltus als größtes Flächenmaß mit 25 centuriae (12,5 km²).

Hohlmaße

Römische Flüssigkeitsmaße
Römische Getreidemaße

Römische Gewichte

Die römischen Gewichts Unze (Uncia) hat für ihre bezeichnung der einfachen Vielfachen auch eigene Namen.

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Die lateinischen Bezeichnungen für Alte Maße

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